TROTZ PANDEMIE, ZINSWENDE UND REKORDINFLATION: VVB WEITERHIN AUF ERFOLGSKURS.

SAARLOUIS Bewegte Zeiten: Nachdem der Einfluss der Corona-Pandemie auf unser Leben langsam abklingt, lassen die nächsten Herausforderungen nicht lange auf sich warten. Dachte man Anfang 2022 noch, ein ruhiges und unspektakuläres Jahr zu erleben, so wurde man nur einige Wochen später durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eines Besseren belehrt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben seither einschneidende gesamtgesellschaftliche Veränderungen und Problemstellungen mit sich gebracht, die in alle Lebensbereiche eingreifen. Trotz aller Widrigkeiten konnte sich die Vereinigte Volksbank eG (VVB) im vergangenen Geschäftsjahr gut behaupten und ihre Position in der Region weiter stärken.

 

Rückblick. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen 2022.

Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 zeigen sich der Vorstandsvorsitzende der VVB, Edgar Soester, und sein Vorstandskollege, Andreas Heinz, zufrieden. „Krieg in der Ukraine, hohe Inflation, Zinswende – möchte man das letzte Jahr mit all seinen Geschehnissen zusammenfassen, war es wohl ein Jahr der
Extreme. Dennoch war unsere VVB auch in diesem herausfordernden Umfeld sehr erfolgreich unterwegs“, beginnt Soester seine Erläuterungen zum Jahresabschluss 2022.

Getrieben durch ein starkes Kreditwachstum erhöhte sich die Bilanzsumme der in Saarlouis ansässigen Genossenschaftsbank im Jahr 2022 um gut 100 Mio. Euro auf über 2,92 Mrd. Euro. Laut Soester ein guter, aber kein strategisch wichtiger Wert für die VVB.

Von größerer Relevanz seien vielmehr die Entwicklungen im Kundengeschäft, speziell im Kundenkreditgeschäft. Die Kundenforderungen waren seit dem letzten Bilanzstichtag um beachtliche 126 Mio. Euro auf knapp 2,2 Mrd. Euro angestiegen, was eine Steigerung von 6,1 % bedeutet. Damit konnte das Institut, trotz spürbar rückläufiger Nachfrage im zweiten Halbjahr 2022, an den Erfolg des Vorjahres anknüpfen und den Planwert sogar übertreffen.

„Die gute Performance im Kreditgeschäft hat natürlich auch ihre Ursache“, erklärt Soester. „Wir haben vor gut einem Jahr unsere Kreditprozesse komplett neu ausgerichtet, sodass wir im Kreditvergabeprozess nunmehr deutlich schlanker und damit auch schneller unterwegs sind als bisher schon. Das ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und somit ein wesentlicher Grund für unsere hohe Wachstumsrate.“

Auch ein Blick auf das Einlagengeschäft stimmt positiv. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Wachstum von 74 Mio. Euro oder 3,3 % auf 2,33 Mrd. Euro erreicht werden, maßgeblich getrieben durch gewerbliche Kunden. Im Privatkundenbereich hat sich die Sparquote dagegen aufgrund erhöhter Lebenshaltungs-kosten und Energiepreise verringert.

Was die Ertragslage angeht, konnte das sehr gute Niveau des Vorjahres bestätigt werden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung betrug zum Ende des Geschäftsjahres 29,4 Mio. Euro. Damit konnte der Durchschnittswert vergleichbar großer Volksbanken in Deutschland deutlich um 7 Mio. Euro übertroffen werden. In Relation zur Bilanzsumme erreichte die VVB einen Wert von 1,01 % und knackt damit wieder die magische Grenze von einem Prozent, die in der Branche für Banken gilt, die als ertragsstark gelten. Auch die Cost-Income-Ratio setzt mit einem Wert von 59,7 % Maßstäbe.

Das Betriebsergebnis nach Bewertung hingegen war geprägt von dem in 2022 steil gestiegenen Zinsniveau und lag um 7,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Grund dafür sind Wertkorrekturen auf den eigenen Wertpapierbestand, die jedoch nur temporärer Natur sind. Soester erklärt dazu: „Die Abschreibungen sind allein durch das Zinsniveau bedingt und nicht durch eine schlechte Bonität der Emittenten der Wertpapiere.  Deshalb werden sich diese Abschreibungen bis zum Fälligkeitstag der Wertpapiere wieder in Zuschreibungen wandeln.“

Das Eigenkapital konnte in 2022 erneut kräftig um 11 Mio. Euro dotiert und damit die Substanz der Bank weiter gestärkt werden. Die Gesamtkapitalquote liegt bei komfortablen 17 % und damit deutlich über den anspruchsvollen Eigenkapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden.

 

Ein- und Ausblick 2023.

Kommt es zur Rezession oder bleibt sie aus? Wie geht es in Sachen Inflation weiter? Rollt eine Pleitewelle auf uns zu? Eine Vielzahl von Fragen und Unsicherheiten, die sich für das Jahr 2023 ergeben und genaue Prognosen für die künftige Geschäftsentwicklung mehr als schwierig machen. Gleichwohl zeigt sich Edgar Soester optimistisch: „Ich glaube, dass wir es allenfalls mit einer Mini-Rezession im ersten Quartal 2023 zu tun haben werden. Wir werden aufgrund leicht zunehmender Insolvenzen wahrscheinlich wieder etwas höhere Kreditausfälle sehen als in den vergangenen Jahren, die aber insgesamt gut beherrschbar sein sollten. Die Inflation wird jedoch vermutlich erst in 2024 wieder in normales Fahrwasser zurückkehren.“

 

Sorgenkind Immobilienfinanzierungen.

Sorgen bereitet dem Vorstand die Entwicklung bei privaten Wohnbaufinanzierungen. Der Zinssatz für Hypothekendarlehen hat sich in den letzten Monaten auf über 4,0 % für zehnjährige Zinsfestschreibungen vervierfacht. Dies verteuerte den kreditfinanzierten Erwerb von Wohneigentum erheblich und hat die Nachfrage nach Wohnimmobilien spürbar gedämpft.

„Die in die Höhe geschossenen Zinsen in Verbindung mit den hohen Lebenshaltungs- und Energiekosten haben das verfügbare Einkommen und damit auch den Spielraum zum Erwerb von Wohneigentum bei vielen Bau- und Kaufwilligen massiv eingeengt. Insoweit wird die Nachfrage zunächst auf niedrigem Niveau verharren“, so Soester.

Dieser Nachfragerückgang wirkt sich allmählich auf die Entwicklung der Immobilienpreise aus. Nach einem noch „kräftigen“ Preisauftrieb in der ersten Hälfte des letzten Jahres, ist es im zweiten Halbjahr erstmals wieder zu leichten Preisrückgängen gekommen. „Dennoch werden wir keinen Preisrutsch bei Immobilien sehen, da in Deutschland über 700.000 Wohnungen fehlen und deshalb die Nachfrage hoch bleiben wird. Zudem dürfte das Angebot knapper werden, da große Wohnungsbauunternehmen ihre geplanten Projekte wegen der hohen Preise für Baumaterialien und eingeschränkter staatlicher Förderung zunächst zurückgestellt haben“, prognostiziert der Vorstandschef der VVB.

 

Rückkehr der Guthabenzinsen.

Entgegen vieler Meldungen, Banken würden keine Zinsen zahlen, obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) diese stetig erhöht hat, können sich Mitglieder, Kundinnen und Kunden der VVB bereits seit Beginn 2023 über die Verzinsung zahlreicher Anlageprodukte freuen, die für kurzfristige Tagesgelder ebenso gelten wie für längerfristige Festgelder.

Daneben hat die Bank bereits im Spätsommer des vergangenen Jahres, nach den ersten Erhöhungen der Leitzinsen durch die EZB, die Berechnung von Verwahrentgelten flächendeckend eingestellt und damit Verlässlichkeit und Kundennähe untermauert.

 

Bekenntnis zum Filialnetz. Komplettumbau der Filiale Dudweiler.

Auch im Jahr 2022 hat die VVB wieder erheblich in ihr Filialnetz investiert. „Die Filiale bleibt ein wesentlicher Anker unserer Geschäftspolitik. Wir haben für rund 650.000 Euro unseren Standort in Dudweiler entkernt und komplett neu gestaltet. Durch ein neues Konzept mit großzügig gestalteten Beratungsräumen können unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden visuell noch besser in den Beratungsprozess eingebunden und somit Kundenwunsch und Beratungsleistung optimal aufeinander abgestimmt werden. Moderne Servicepoints sorgen darüber hinaus für schnelle und digitale Lösungen“, fasst Vorstandsmitglied Heinz die Hauptinvestition im Jahr 2022 zusammen.

Erst kürzlich wurde die VVB erneut von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung mit dem Siegel „Beste Bank vor Ort“ ausgezeichnet. Somit hat die Genossenschaftsbank bereits zum siebten Mal in Folge mit exzellenter Service- und Beratungsqualität im persönlichen Kontakt überzeugt. Ein schöner Beweis dafür, dass die Bank den strategisch richtigen Weg eingeschlagen hat.

 

Fokusthemen.

Ein Thema, dem sich die VVB in diesem Jahr besonders verschrieben hat, ist die Mitarbeiterzufriedenheit. „Dass wir als VVB so erfolgreich sind, ist das Verdienst unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn diese sind das Gesicht unserer Bank und das, was uns ausmacht. Ihnen gebührt ein besonderer Dank, den wir nicht nur mit warmen Worten, sondern auch mit Taten zum Ausdruck bringen möchten. Deshalb haben wir bereits im vergangenen Jahr das Projekt ‚Mehrwerte für Mitarbeitende‘ gestartet, im Rahmen dessen wir gemeinsam mit unserer Mannschaft Meilensteine und Schritte erarbeiten, die auf das Thema NEW WORK einzahlen“, erklären Soester und Heinz unisono.

Themen, wie mobiles Arbeiten, die Anpassung von Pausenzeiten sowie die Zahlung einer Inflations-ausgleichsprämie wurden bereits umgesetzt und kommen in der Belegschaft sehr gut an. Im Bereich ‚Betriebliches Gesundheitsmanagement‘ geht die VVB künftig mit Online-Kursen neue Wege und bietet u.a. ‚bewegte Mittagspausen‘ an. Auch das Raumkonzept wird noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Hier möchte das Institut neue Begegnungsräume schaffen, Co-Working-Spaces einrichten und auch die technische Ausstattung noch einmal auf ein neues Level heben.

Flankierend dazu startet aktuell eine Nachwuchskräftekampagne, mit der die Bank junge Menschen für den Beruf und die VVB begeistern möchte. Auch das Ausbildungsangebot wird stetig erweitert. Neben der klassischen Bankausbildung und einem Dualen Studium bietet die Bank zwischenzeitig auch eine Ausbildung im Bereich Immobilien, Dialogmarketing und Daten- und Prozessanalyse an.

 

Bild (Abdruck honorarfrei) VVB

Bildtext:  

v.l.n.r. Edgar Soester (Vorstandsvorsitzender der VVB) und Andreas Heinz (Vorstandsmitglied der VVB) blicken bei der Bilanzpressekonferenz zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr zurück.

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