VVB BLEIBT AUCH IM CORONA-JAHR IN DER ERFOLGSSPUR

Die Vereinigte Volksbank eG Saarlouis – Losheim am See – Sulzbach/Saar, kurz VVB, hat im abgelaufenen Jahr 2020 erneut ein gutes Jahresergebnis erzielt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das stetige Wachstum kaum beeinträchtigt.

Im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz präsentierten Edgar Soester, Vorsitzender des Vorstandes der VVB, und Andreas Heinz, Vorstandsmitglied, den Jahresabschluss 2020. Dabei gingen sie auch auf die Corona-Pandemie ein und informierten über wichtige Geschehnisse in der Vereinigte Volksbank eG.

Nachdem in den Vorjahren gleich zwei Fusionen erfolgreich bewältigt wurden, stand im Geschäftsjahr 2020 die Realisierung von Synergieeffekten sowie die vollständige Neugestaltung der Kreditprozesse im Fokus. In diesem Zuge wurde das Vorstandsgremium von fünf auf zwei Mitglieder verkleinert. Seit Mitte 2020 werden die Geschäfte der VVB von Edgar Soester und Andreas Heinz geleitet. Auch die Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder hat sich von 21 auf 12 vermindert. Hier gab es zudem einen Generationswechsel. Das Aufsichtsgremium wird nunmehr von Prof. Dr. Andy Junker und seinem Stellvertreter Dirk Hartmann angeführt.

Die Corona-Pandemie hat auch die VVB vor gänzlich neue, noch nie zuvor dagewesene Herausforderungen gestellt. In diesem Zusammenhang galt es zunächst, innerhalb der VVB durch Einrichtung eines Krisenstabes bestmögliche Schutzvorkehrungen für Mitarbeiter und Kunden umzusetzen und parallel dazu den Firmen- und Privatkunden mit konkreten Antworten und Hilfestellungen zur Seite zu stehen. Im gewerblichen Bereich stand dabei die Bereitstellung von Soforthilfen, öffentlichen Förderprogrammen und Tilgungsaussetzungen im Vordergrund.

„Uns war es wichtig, schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Das gesamte Berater-Team hat in dieser besonderen Phase all seine Kompetenz und Erfahrung in die Waagschale geworfen“, so Edgar Soester. Mit ihren umfangreichen Aktivitäten hat die VVB ihren Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen in der Region geleistet. Mehr als 900 Kunden nahmen beispielsweise die Möglichkeit der Tilgungsaussetzung in Anspruch. Um zügig weitere Liquidität zu verschaffen, konnte die VVB rund 25 Mio. Euro an Fördermittelkrediten bereitstellen.

Daneben stellt Soester einen regelrechten Digitalisierungsschub fest. „Corona hat die Einstellung vieler Menschen zum Online-Banking und kontaktlosen Bezahlen positiv beeinflusst. Während unsere Filialen und Selbstbedienungsgeräte immer weniger frequentiert werden, steigt parallel die Nutzung unserer elektronischen Dienstleistungen steil an, weil die Abwicklung der Bankgeschäfte auf digitalem Weg als sehr einfach und komfortabel wahrgenommen wird. Mehr als die Hälfte unserer Kunden ist heute bereits überwiegend online unterwegs – Tendenz stark steigend“, so der Vorstandschef.

Die VVB rechnet aufgrund der erheblichen Umsatzeinbrüche in vielen Branchen mit spürbaren Corona-bedingten Kreditausfällen, die bisher jedoch noch nicht eingetreten sind, da staatliche Hilfsmaßnahmen und die teilweise Aussetzung der Insolvenzantragspflicht die tatsächliche Situation verschleiern. „Ich würde mich schon sehr wundern, wenn der monatelange Lockdown nicht zu einer Welle von Kreditausfällen führen wird. Gleichwohl sind wir aufgrund unserer starken Eigenkapitalbasis gut gerüstet, um dies auffangen zu können“, so Soester.                                                                                               

Gerade vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen zeigten sich Soester und Heinz mit dem Geschäftsjahr 2020 sehr zufrieden. Die Bilanzsumme wuchs um 6,9 % auf rd. 2,8 Mrd. Euro. Da trotz der Corona-Pandemie der Mittelstand weiter investitionsbereit ist und der anhaltende Trend zur Immobilie auch im privaten Segment ungebrochen ist, erhöhte sich das Kreditvolumen um 3,0 % auf 1,92 Mrd. Euro. Ein noch stärkeres Wachstum von 5,3 % war bei den Kundeneinlagen festzustellen, die auf rd. 2,25 Mrd. Euro anstiegen. Hierbei spielt vor allem die deutlich gestiegene Sparquote eine Rolle, da in Pandemie-Zeiten sonst übliche Ausgaben für Urlaube oder Restaurantbesuche entfielen und auf die „hohe Kante“ gelegt wurden.

Das von der VVB insgesamt betreute Kundenvolumen, das neben den bilanziellen Beständen auch die Kredite und Einlagen bei Verbundpartnern erfasst, stieg im Jahr 2020 um 215 Mio. Euro auf rund 6 Mrd. Euro.

Ergebnisseitig konnte die VVB erneut ihrem Ruf einer ertragsstarken Bank gerecht werden. Zwar hat sich durch die anhaltende Niedrigzinsphase der Zinsüberschuss um 3,5 Mio. Euro auf 47,3 Mio. Euro verringert. Die daraus resultierende Zinsspanne von 1,75 % liegt jedoch über dem Durchschnitt vergleichbar großer Volksbanken.

Teilweise kompensiert wurde der Rückgang im Zinsüberschuss durch eine erneute Steigerung des Provisionsüberschusses um 1,6 Mio. Euro auf 26,6 Mio. Euro. Dies entspricht einer Provisionsspanne von 0,98 %, die erheblich über den entsprechenden Vergleichswerten liegt und daher Zeugnis einer intensiven Kunde-Bank-Beziehung ist.

Aufgrund realisierter Fusionssynergien und gezielter Kostensenkungsmaßnahmen konnten die Verwaltungsaufwendungen, bestehend aus Personal- und Sachkosten, um 1,2 Mio. Euro auf 48,5 Mio. Euro gesenkt werden.

Somit konnte das Betriebsergebnis vor Bewertung – als Ausdruck des operativen Erfolges der VVB – mit 26,5 Mio. Euro auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres stabilisiert werden. In Relation zur Bilanzsumme hat es sich von 1,03 % auf 0,98 % reduziert. Aufgrund aktuell noch moderater Belastungen aus der Bewertung des Kreditportfolios erhöhte sich das Ergebnis vor Steuern im Vorjahresvergleich auf 25,4 Mio. Euro.

„Das gute Ergebnis erlaubt es uns, unsere gute Eigenkapitalbasis weiter zu stärken. Dies ist Garant dafür, dass wir auch in Zukunft unsere gewerblichen und privaten Mitglieder und Kunden bei ihren Finanzierungsvorhaben begleiten können“, so Soester.

Auch die Mitglieder der VVB profitieren von dem erfolgreichen Geschäftsjahr 2020. So ist die Ausschüttung einer Dividende von 2 % vorgesehen, was einer Auszahlung von knapp 0,5 Mio. Euro entspricht. Zudem werden rd. 0,6 Mio. Euro MitgliederBonus ausgezahlt, dessen Höhe von jedem einzelnen Mitglied selbst – je nach Intensität seiner Geschäftsbeziehung zur VVB – beeinflusst werden kann.

Im Geschäftsjahr 2020 hat die VVB aufgrund des veränderten Kundenverhaltens einige Standorte geschlossen, andererseits aber auch kräftig in das Filialnetz investiert. So wurde im zweiten Quartal 2020 eine komplett neue Filiale in Quierschied eröffnet, in die knapp 1 Mio. Euro investiert wurde. Auch in Saarlouis wurde der hochfrequentierte Standort „Großer Markt“ umfassend modernisiert und umgebaut, was ein Investitionsvolumen von 0,5 Mio. EUR nach sich zog. „Die Präsenz vor Ort bleibt ein wesentlicher Anker unserer Geschäftspolitik. Die Investitionen machen deutlich, dass wir auch künftig auf die persönliche Beratung in unseren Filialen setzen“, so Heinz. Derzeit unterhält die VVB in ihrem Geschäftsgebiet, das von der Oberen bis zur Unteren Saar reicht, 34 personenbesetzte Filialen sowie 19 SB-Standorte.

Das bankeigene KundenServiceCenter (KSC) der VVB hat im Geschäftsjahr 2020 rund 310.000 Anrufe (+ 20 %) und 5.000 Chat-Anfragen gezählt. „Insbesondere in Corona-Zeiten hat sich die Bedeutung des KSC gezeigt, weil wir unsere Kunden digital-persönlich am Telefon betreuen und ihre Wünsche schnell und sicher erledigen konnten. Wir rechnen mit einer nochmaligen Steigerung der Anruferzahlen, weil unsere Mitglieder und Kunden die Vorteile dieses schnellen und bequemen Service für sich erkannt haben und schätzen“, so Heinz. Neu eingeführt wurde in 2020 das BusinessCenter für kleinere gewerbliche Kunden. Ab Mai 2021 wird die VVB auch eine Videoberatung anbieten.

Ihre besondere Beratungsqualität stellte die VVB im Rahmen von Bankentests erneut unter Beweis. Bei dem von der Gesellschaft für Qualitätsprüfung aus Stuttgart durchgeführten Bankentest „Beste Bank vor Ort“ konnte die VVB im Privatkundensegment sowohl am Sitz der Bank in Saarlouis wie auch in der Landeshauptstadt Saarbrücken den begehrten Platz 1 belegen. „Hierauf sind wir sehr stolz, zumal wir den Titel in den letzten Jahren an beiden Standorten immer verteidigen konnten“, so der Vorstandsvorsitzende Soester.

Beim Ausblick auf die kommenden Geschäftsjahre geht der Vorstand von rückläufigen Jahresergebnissen aus, da das noch lange Zeit andauernde Niedrigzinsniveau in allen Szenarien die Ertragslage spürbar belasten wird, weshalb der weiteren Optimierung der bankinternen Abläufe sowie dem konsequenten Kostenmanagement künftig hohe Priorität eingeräumt werden muss.

„Die VVB in ihrer heutigen Form ist ein wirtschaftlich grundsolides und vor allem gesundes Institut, dessen stetige Weiterentwicklung für uns in den kommenden Jahren im Fokus stehen wird. Angesichts des niedrigzinsbedingten weiteren Abschmelzens unserer Haupteinnahmequelle, namentlich des Zinsüberschusses, wird die Optimierung unserer Kostenstrukturen dabei eines der Haupthandlungsfelder sein“, zieht Soester ein Fazit.

  2020 Veränderung
Bilanzsumme 2,8 Mrd. € +    6,9 %
Kundenkredite 1,86 Mrd. € +    2,8 %
Kundeneinlagen 2,25 Mrd. € +    5,3 %
betreutes Kundenvolumen 6,0 Mrd. € +    3,7 %
Zinsüberschuss 47,3 Mio. € -    7,4 %
Provisionsüberschuss 26,6 Mio. € +    6,4 %
Operatives Ergebnis 26,5 Mio. € +/-  0,0 %
Ergebnis vor Steuern
25,4 Mio. € +   16,0 %
Kundenanzahl rd. 170.000
Mitarbeiter (aktiv) 498
Geschäftsstellen (inkl. SB-Center) 53